Lange Tradition zeichnet den griechischen Wein aus
Ausreichend Sonnenstunden kommen dem griechischen Wein zu Gute
Griechischer Wein
Wein und Weinanbau haben in Griechenland eine Jahrhundert lange Tradition, denn die alten Griechen wussten schon mehr als 4000 Jahren, wie man die Trauben ihrer Weinstöcke zu einem göttlichen Getränk macht. Schon seit dieser Zeit verstehen die Griechen ausgezeichneten Wein zu keltern und das ist schon eine sehr beachtliche Leistung, ohne Frage. Die Zeit brachte aber auch einige Einschnitte mit sich, denn zwischen dem 15. Jahrhundert und dem 19. Jahrhundert war die türkische Herrschaft ausschlaggebend für die Produktion des Rebensaftes. Dies führte dazu, dass ein Weinverbot durchgesetzt wurde, dass erst im Jahr 1830 mit der Unabhängigkeit aufgehoben wurde. Danach begannen die Griechen wieder damit, Wein zu keltern, dies auf eine sehr professionelle Art und Weise. Sie beschäftigten sich intensiv mit dem Wirtschaftsfaktor Wein. 1971 haben sie eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung für ihren Wein eingeführt, die bis heute Bestand hat.
Weine aus Griechenland: Ausgewogenen Weinpalette
Der Wein, der in Griechenland heute gekeltert wird, hat höchste Qualität und entspricht voll den internationalen Maßstäben. Diese Tatsache hat sicherlich auch mit den hervorragenden klimatischen Bedingungen zu tun, die das Land zu bieten hat. Die geografische Lage und die guten Bodenverhältnisse tragen uneingeschränkt zur hervorragenden Weinqualität der hier gekelterten Weine bei. Nur so ist es möglich, eine vielfältige und sehr ausgewogenen Weinpalette aus den unterschiedlichsten Reben zu produzieren.
Griechenland hat ausreichend Sonnenstunden zu bieten, die zur Reifung der Reben erforderlich sind, weiterhin aber auch sehr vulkanischen Boden, der zu der qualitativ hochwertigen Qualität des griechischen Weines führt. Die Ionischen und die Ägäischen Inseln sind ausgezeichnete Weinbauregionen von Griechenland. Hierzu zählen auch Thrakien, Peloponnes, Makedonien und Kreta.
Bekannte Griechische Weine
Wer an Griechenland denkt, der denkt an Ouzo, Tzatziki und Feta-Käse. Zu den bekannten Weine aus Griechenland gehört der Mavrodafni und Retsina, auch wenn sie nicht unbedingt jedem Weinkenner positiv in Erinnerung sind. Beim Mavrodafni handelt es sich um einen sehr süßen Wein aus Patras auf dem Peloponnes. Seine Farbe ist dunkel, fast schwarz und kann mit dem portugiesischen Porto verglichen werden. Der Mavrodafni ist sehr stark und eher mit einem Likör vergleichbar.
Beim Retsina handelt es sich um einen Weißwein mit einem intensiven Harzgeschmack. Der Geschmack wird durch die besondere Herstellung erzeugt: Die Weintrauben werden ausschließlich in neuen Weinfässer gekeltert, deren Holz noch Harz enthält. In der Praxis wird dem Wein heute jedoch einfach Stücke von Harz (Aleppokiefer) hinzugefügt und während des Gärprozesses bis zum ersten Abstecken im Wein belassen. Man spricht hier von „harzen“. Abfällig wird über den berühmten griechischen und schon in der Antike bekannten Weißwein berichtet: „Günstig und mit Harz versetzt“. Von der Europäischen Union wurde dem Retsina-Wein die Klassifizierung „Traditionelle Bezeichnung“ zuerkannt. Somit darf der Retsina nur in Griechenland kommerziell hergestellt und unter dieser Bezeichnung verkauft werden.
In den letzten zehn Jahren gab es eine deutliche Kehrtwende beim griechischen Wein. Die Abkehr vom Retsina und Mavrodafni hat nicht nur dem Image der Branche gut getan. Die Winzer Griechenlands sind dazu übergegangen, sich auf die Produktion von trockenen Weinen zu spezialisieren. Auch die Qualität ihrer Erzeugnisse hat deutlich zugelegt. Viele kleinere Winzer beispielsweise auf der Insel Samos besinnen sich auf alte Traditionen, bewirtschaften nur wenige Hektar große Terrassenfelder und besinnen sich auf die Qualität ihrer Erzeugnisse. „Klasse statt Masse, so lautet das Credo“.
Weiße Rebsorten
- Assyrtiko: Hochwertige Rebsorte, hauptsächlich auf den Ägäischen Inseln zu finden
- Athiri: Wird auch gerne als Tafeltraube verwendet. Anbaugebiet: Kreta, Peloponnes, Dodekanes, den Kyklade und Euböa.
- Savatiano: Wichtige Rebsorte für den Retsina. Anbaugebiet: Attika und Mittel-Griechenland
Rote Rebsorten
- Agiorgitiko: Eines der ältesten Rebsorten. Anbaugebiet: Nemea
- Kotsifali: Verschnittpartner für die Mandilaria-Traube. Anbaugebiet: Kreta
- Mandilaria: Dritthäufigste griechische Rotweinsorte. Anbaugebiet: Euböa, Attika, den Kykladen, Dodekanes, Kreta
Griechische Weine in Zahlen
Im Jahr 2012 soll Griechenland laut der National Organisation for Vine and Wine über drei Millionen Hektoliter Wein produziert haben. Dies entspräche einer Steigerung um 10 Prozent gegenüber 2011. Mehr als die Hälfte der produzierten Weine gehen inzwischen in den Export. 2009 wurden noch 80 Prozent der eigenen Produktion im eigenen Land konsumiert.
Aufgrund der Finanzkrise sind die inländischen Absatzzahlen massiv zurückgegangen. „Den Griechen ist die Lust auf Wein vergangen“, ist vielfach zu hören. So exportieren die Helenen ihren Wein hauptsächlich nach Deutschland, Frankreich, Kanada und in die Vereinigten Staaten.
Griechische Qualitätsbezeichnungen
Nach französischem Vorbild wurden die Weinanbaugebiete als Ursprungsgebiete mit rund 30 Appellationen eingeteilt. Auch die Vorgaben lehnen sich an die AOC-Klassifizierung an.
- Epitrapezios Oinos: Tafelwein, Verschnitte aus verschiedenen Anbaugebieten
- Markenwein aus Anbaugebieten noch ohne Appellation
- Cava, Markenweine der Spitzenqualität (vergleichbar mit dem italienischen Riserva)
- Landwein
- Oinos Anoteras Piotitas (Qualitätswein). Untergliedern sich in OPAP (Onomasia Proelevseos Anoteras Piotitos) und OPE (Onomasia Proelevseos Elegchomeni). Während die OPAP als Weine gehobener Qualität bezeichnet und mit einer roten Banderole gekennzeichnet werden, sind die OPAP-Weine mit einer blauen Banderole gekennzeichnet.
- Oinos Ipsilis Piotitas: Spitzenwein mit kontrollierter Herkunft