Spätburgunder

Spätburgunder: Körperreiche und gehaltvolle Spätburgunder Rotweine
Der Spätburgunder ist wichtiger Bestandteil des Champagners

 

Die Edelrebe Spätburgunder

Der Spätburgunder, Blauburgunder oder Schwarzburgunder ist eine qualitativ sehr hochwertige Rotwein-Rebsorte, die inzwischen sogar als Edelrebe bezeichnet wird. In Frankreich wird die Rebe Pinot Noir, in Italien Pinot Nero bezeichnet. Der Vermutung nach stammt die Bezeichnung Pinot von der Form der Fichtenzapfen, denn in der französischen Sprache heißt die Fichte Pin. Die Trauben des Spätburgunders haben nämlich eine ähnliche Form. Die Einführung des Spätburgunders in Deutschland im Jahre 884 durch Kaiser Karl III ist recht gut dokumentiert. Zuerst wurde der Spätburgunder unter der Bezeichnung „Clävner“ in Ludwigshafen am Bodensee kultiviert. Aufgrund dieser Bezeichnung wurde der Spätburgunder in Baden lange Zeit unter den Namen „Clevner“ oder „Klevner“ angebaut.

So werden die Rotwein-Trauben des Spätburgunder zu Champagner

Spätburgunder passt sehr gut zu weißem Fleisch
Sehr gute Spätburgunder werden in Deutschland in Baden und der Pfalz erzeugt

Obwohl es sich beim Spätburgunder um einen Rotwein handelt, ist der Spätburgunder bzw. der Pinot Noir ein wichtiger Bestandteil des Champagners. Nach der Pressung wird der helle Saft des Spätburgunders ohne Schalen vergoren, so dass Weißwein entsteht. Spätburgunder Weißweine gelten nicht nur in Frankreich als Spezialität.

Meistens wird Spätburgunder jung getrunken

Die Alterungsfähigkeit des Spätburgunders ist je nach Wein und Jahrgang sehr unterschiedlich. Französische Spitzenweine beispielsweise aus Burgund können sehr langlebig sein und im Alter durchaus an Aromen gewinnen. Doch die meisten Spätburgunder verlieren im Alter eher an Aromen.

Aroma, Bouquet und Farbe des Spätburgunder

In Deutschland wurde in der Vergangenheit oftmals süße Spätburgunder erzeugt, die sich sehr schwach in der Farbe, Alkohol und Körper zeigten. Inzwischen produzieren die heimischen Winzer körperreiche und
gehaltvolle Spätburgunder Rotweine, die sich mit den hochwertigen Burgunder aus Frankreich durchaus messen lassen. Die heutigen Spätburgunder sind von gehobenem Anspruch im Geschmack und zeichnen sich durch einen feinen Duft aus. Die Farbe ist dunkel und kräftig.

Die Rebsorte Spätburgunder

Der Spätburgunder ist eine Rebsorte, die gerade für kühlere Weinanbaugebiete geeignet ist. In Deutschland kann der Spätburgunder in nahezu allen Weinanbaugebieten kultiviert werden. Jedoch sollten gerade im kalten Deutschland nur beste südseitige Hanglagen mit kalkhaltigen Böden für die Spätburgunder-Kultivierung ausgewählt werden. In Frankreich findet man den Spätburgunder bzw. den Pinot Noir in Burgund. Eine gute Holzreife und Winterfrosthärte zeichnet den Spätburgunder aus.
Jedoch ist die Rebe sehr empfindlich gegen späte Frühjahrsfröste, da der Spätburgunder mittelfrüh austreibt. Der Spätburgunder zählt beim Anbau zu den eher schwierigen Rebsorten, da unter anderem die sehr dünnhäutigen Trauben eine sehr sorgsame Bearbeitung verlangen. Geschichtlich betrachtet stammt der Spätburgunder von einer Wildrebe ab, was die Biologin Carole Meredith bei Analysen in den 90iger Jahren heraus gefunden hat.

Zu welchen Gerichten passt ein Spätburgunder?

Ein Spätburgunder kann der passende Wein zu weißem Fleisch, also Geflügel sein. Dieser wunderbare Wein passt aber auch zu vielen anderen erlesenen Speisen. Besonders gut geeignet ist dieser edle Wein zu Hirsch, Reh und Wildschwein und ist deshalb ein idealer Begleiter zu einem besonderen Festessen mit Freunden und Verwandten. Auch zu Hase und Kaninchen und den dazu passenden Beilagen ist ein Spätburgunder ein Genuss und verleiht so einem Essen erst den krönenden Abschluss. Nicht nur zu einem Festmahl, das zu Ostern gern serviert wird, nämlich Lamm, passt Spätburgunder wunderbar, sondern harmoniert auch besonders gut mit leckeren Rindfleisch-Gerichten. Um die Weihnachtszeit, wenn an vielen festlichen Tafeln Gerichte mit Ente, Gans oder Pute serviert werden, ist ein Glas Spätburgunder eine Köstlichkeit, die nicht fehlen darf. Das gleiche gilt, wenn Wild-Geflügel serviert wird. Zu Rebhuhn, Wildente oder Wachteln ist Spätburgunder einfach ein Muss, das nicht fehlen darf.
Obwohl der Spätburgunder so gut zu herzhaften Fleischgerichten passt, ist er aber auch sehr empfehlenswert zu Käse und eignet sich besonders gut kräftigen Käsesorten, Hartkäse oder mildem Brie.

Anbau des Spätburgunder

Der Spätburgunder wird in Deutschland hauptsächlich in Baden und der Pfalz angebaut. Die dortigen Spätburgunder lassen sich je nach Ausbau mit den hochwertigen Spätburgunder aus Burgund durchaus vergleichen.
Neben Baden und der Pfalz wird der Spätburgunder in Deutschland auch noch in Rheinhessen, Württemberg, Rheingau, Mosel, Franken und Nahe angebaut. In Europa wird der Spätburgunder natürlich im Mutterland Frankreich, in Österreich (unter der Bezeichnung „Blauburgunder“), in der Schweiz und in Italien angebaut. Ausserhalb Europas wird der Spätburgunder teilweise sehr erfolgreich in den kühleren Küstenregionen von Australien, Kalifornien und Südafrika angebaut.

Anbaugebiete für den Siegeszug des Spätburgunder

Es gehört ein wenig Erfahrung und Know-How dazu, einen Spätburgunder anzubauen. Aufgrund seiner Spitzenqualität und hervorragenden Eigenschaften hält diese Rebsorte dennoch inzwischen in viele Länder Einzug und wird weltweit angebaut.
Frankreich ist das Mutterland des Spätburgunders. Hier kommt der edle Tropfen her und wird natürlich nach wie vor angebaut. Der Pinot Noir wird in der Champagne angebaut und ist auch heute noch immer eine der wichtigsten Rebsorten bei der Herstellung des Champagners. Spätburgunder aus Frankreich kann aufgrund von Versorgungsengpässen oft einen sehr hohen Verkaufspreis erzielen.

Andere Anbaugebiete für Spätburgunder sind inzwischen Deutschland mit immerhin 11,5 Prozent der deutschen Rebfläche sowie Österreich und der Schweiz, wo sich der Spätburgunder oft auch Blauburgunder nennt. In Italien wird Spätburgunder hauptsächlich in Südtirol und im Aostatal und im Piemont angebaut und umfasst ungefähr 3.538 Hektar Rebfläche. In England und Wales nimmt die Anbaufläche für Spätburgunder laufend zu. Auch in Moldawien, wo der Anbau des Spätburgunders zu Zeiten der kommunistischen Ära stark abgenommen hatte, wird heute wieder vermehrt Spätburgunder angebaut. Spätburgunder hat aber auch längst die Anbauflächen im außereuropäischen Ausland erobert. So wird diese Rebsorte inzwischen in Oregon, Kalifornien, Australien, Kanada, Südafrika, Chile und Neuseeland in nicht unerheblichen Mengen ausgebaut.

Bekannteste Synonyme des Spätburgunder

Blauburgunder, Blauer Augustiner, Blauer Burgunder, Blauer Claevner, Blauer Clevner, Blauer Klaevner, Blauer Klevner, Blauer Nürnberger, Blauer Rischling, Blauer Spätburgunder, Blauer Sylvaner, Clävner, Clävner blau, Petit noir, Pinot franc noir, Schwarzer Riesling

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