Für den Biowein versucht der Biowinzer Hand in Hand mit der Natur zu arbeiten
Für den Biowein werden Schädlinge durch die Schaffung günstiger Bedingungen für Nützlinge bekämpft
Biowein
Unter „Biowein“ versteht man Weine aus Trauben aus biologischem bzw. ökologischen Anbau. Wie beim übrigen ökologischen Landbau auch, versucht der Biowinzer vor allem, Hand in Hand mit der Natur zu arbeiten und beispielsweise Schädlinge durch die Schaffung günstiger Bedingungen für Nützlinge zu bekämpfen statt mit der chemischen Keule. Außerdem wird auf den Anbau schädlings- und krankheitsresistenter Sorten gesetzt. Des weiteren wird auf Kunstdünger verzichtet und der Bodenerosion Einhalt geboten durch die Aktivierung des Bodenlebens mit Gründüngung und Kompost.
Kaum Biowein-Vorschriften beim Keltern
Über den Ausbau des Weines im Keller sagt der Begriff „Biowein“ gar nichts aus; dazu gibt es momentan für Biowein keine konkreten Vorschriften, wenn auch für Bioweine eine strengere Richtlinie gilt, was den Gesamtschwefelgehalt angeht: sie dürfen nur 2/3 der zulässigen Höchstmenge im Vergleich zu konventionellen Weinen enthalten. Ganz ohne Schwefel zur Konservierung geht es auch bei den Bioweinen nicht, da der Schwefel das Braunwerden des Weines sowie den Befall mit Bakterien und Mikroorganismen verhindert. Eine gewisse Menge Schwefelsäure entsteht übrigens sowieso bei der Gärung. Was den zusätzlichen Gebrauch von Schwefel angeht, verfährt der Biowinzer eher nach dem Motto: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“.
Biowein vom Biowinzer
Um sich „Biowinzer“ nennen zu dürfen, kann man sich nach der EU-Bioverordnung zertifizieren lassen oder sich einem der bekannten Bio-Anbauverbände (z.B. Bioland, Demeter, Gäa, Ecovin) anschließen, die meist strengere Richtlinien haben.
Qualität des Biowein
Über die Qualität des Weines sagt der Begriff „Biowein“ zunächst nichts aus; der höhere Preis begründet sich hauptsächlich mit den geringeren Erträgen durch den Verzicht auf Kunstdünger. Allerdings sind ja vor allem Biowinzer auch „Winzer aus Leidenschaft“, und wenn sie schon so viel Mühe auf die Trauben im Weinberg verwenden, werden sie mit dem Most und dem Endprodukt wohl ebenso sorgfältig umgehen. Außerdem unterstützt man mit dem Kauf von Biowein das gesunde Ökosystem Weinberg mit seiner reichen Artenvielfalt – da schmeckt das Gläschen Wein doch gleich nochmal so gut.