Für die Herstellung des Weißherbst gelten besonders strenge Vorschriften
Das Deutsche Weinrecht schreibt vor, dass ein Roséwein nur dann als Weißherbst bezeichnet werden darf, wenn er aus einer einzigen roten Rebsorte gekeltert wurde. Weiter schreibt das Weinrecht vor, dass der Weißherbst nur aus mindestens 95 Prozent hellgekeltertem Most hergestellt werden darf. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein Weißherbst maximal mit 5 Prozent Rotwein der gleichen Rebsorte verschnitten werden darf. Dies sind strenge Auflagen, die der Weißherbst nach Deutschem Recht unterliegt.
Als Grundlage für einen Weißherbst dienen meist die Trauben des Spätburgunders. Es werden aber auch Weißherbst aus den Trauben des Blauem Portugieser oder Schwarzriesling gekeltert.
Die Rebsorte Spätburgunder stammt ursprünglich aus Frankreich und wird mittlerweile in der ganzen Welt angebaut. In Deutschland umfasst die Anbaufläche inzwischen fast 12.000 ha. Der blaue Portugieser ist eine Rebsorte wird sehr viel im Raum Südosteuropa angebaut. In Deutschland stammt diese Rebsorte, die sich auch gut für die Herstellung von Weißherbst eignet, aus dem Donaugebiet. Der Schwarzriesling ist ein Mutant des blauen Spätburgunders, stammt ebenfalls ursprünglich aus Frankreich und wird in Deutschland auch Müllerrebe genannt.
Für die Herstellung des Weißherbst wird das gleiche Verfahren wie für die Herstellung eines Weißwein angewendet. Für die nur leichte Rosafärbung des Weines sorgt die Abpressung der Trauben vor der Gärung. Neben Qualitäts- und Prädikatsweinen können aus einem Weißherbst auch Schaumwein bzw. Sekt hergestellt werden.
Was unterscheidet einen Weißherbst von einem Schillerwein?
Manche Winzerkeller bieten als Besonderheit neben dem Roséwein auch einen Schillerwein an. In diesem Fall wird der Wein anders als beim Weißherbst nicht nur aus roten Trauben gekeltert, sondern aus einer Mischung aus weißen und roten Trauben. Der so entstehende Schillerwein hat dann ein schillernd lachsfarbenes Aussehen und gilt als besondere Köstlichkeit. Von den Winzerkellern, die Schillerwein anbieten, werden dazu zum Beispiel Maultaschen als besonders köstliche Speise zum Wein empfohlen. Nun aber zurück zum Weißherbst.
Zu welchen Gerichten passt ein Weißherbst?
Ein Weißherbst passt hervorragend zu neutralem Fisch. Hier kommt der Weißherbst optimal zur Geltung. Sehr empfohlen wird ein Weißherbst allerdings auch für Sommerpartys im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon an schönen warmen Abendenden. Hier wird dieser Wein am besten gekühlt getrunken und zu den typischen Grill-Spezialitäten angeboten. Ein Weißherbst verleiht aber auch Wild-Spezialitäten wie Hase, Reh und Hirsch, Kalbfleisch und Geflügel erst die richtige Note. Beim Kalbfleisch sollte der Weißherbst dann am besten aus den Trauben des Portugieser Weißherbst oder Schwarzriesling gekeltert worden sein. Auch für kalte Platten mit Broten, die mit kaltem Braten, Schinken oder Tartar belegt sind, wird ein Weißherbst empfohlen, und zwar besonders der Portugieser Weißherbst und der Weißherbst aus Schwarzriesling-Trauben. Der Weißherbst ist aber auch für die Freunde von Suppen eine ideale Ergänzung zum Essen. In diesem Fall eignet sich dieser Wein besonders gut für dunkle, gebundene Suppen.